Montag, 17. Dezember 2018

Mariachi



Mariachi heißen die Musiker, die in einer Musikgruppe spielen. Ursprünglich aus dem Bundesstaat Jalisco stammend, hat sich diese Art von Musikgruppe in Mexiko verbreitet. Zu einem Mariachi-Ensemble gehören Gitarren, Vihuela, Guitarrón, Geigen und Trompeten. Dazu kommen die Sänger. Sie spielen verschiedene Musikstile, aber typisch für Mexiko ist die Musik und der Rhythmus, wie sie etwa von dem singenden Priester Pater Aicardo verkörpert werden.

Adventspredigt


Kirche St. Peter und Paul in Sitalá


Die Predigt am dritten Adventssonntag gestern:„In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun?“ (Lk 3,10)

Die Predigt hielt ein Katechet aus einem Dorf nahe der Kleinstadt Sitalá auf Tseltal. Gemäß der Übersetzung des Diakons an meiner Seite erzählte er von dem Konflikt um die Wasserversorgung in der Kleinstadt. Es gibt eine Wasserversorgung mit Leitungen, der Grundwasser-Brunnen mit Pumpe befindet sich in einem höhergelegenen Dorf außerhalb. Vor einigen Monaten haben die Bewohner des Dorfes als Protest die Pumpe gelyncht und so die Wasserversorgung der Kleinstadt lahmgelegt. Es geht in dem Konflikt um schon lange versprochene Projekte zur Infrastruktur des Dorfes, die wegen Korruption und Misswirtschaft nicht realisiert werden. Gestern wurde nun der Repräsentant des Dorfes von Soldaten festgenommen und ins Polizeigefängnis gebracht, wo er mehrere Stunden einsaß; danach wurde er wieder freigelassen.
In seiner Predigt erzählte der Katechet nun, dass sie in der Gemeinschaft zusammen überlegt haben und wie die Menschen, die zu Johannes kommen, sich gefragt haben: „Was sollen wir also tun?“ (Lk 3,10) In welcher Weise können wir als Gemeinschaft im Glauben dazu beitragen, dass die Dorfbewohner in Frieden leben können, dass die Dorfentwicklung wie versprochen vorangeht, dass die Grundwasser-Reserven gerecht aufgeteilt werden, … Wie dringlich diese Überlegungen sind, wurde nach dem Gottesdienst deutlich. Noch während wir vor der Kirche zusammenstanden, waren Schüsse aus der Richtung des Dorfes hörbar; „38er“ sagten die älteren Männer, die offenbar das Kaliber unterscheiden können. 
Die Bitte für dieses Weihnachtsfest: Dass Frieden werde - und wir Wege finden, den Frieden zu leben und weiterzugeben.

Guadalupana


Meine erste Woche in Bachajón fiel in die Novene zum Fest der Gottesmutter von Guadalupe. So fanden in den verschiedenen Kirchen jeden Abend Prozessionen und Gottesdienste statt. Sie wurden von jeweils anderen Gruppen der Gemeinden gestaltet, mit Musik („Mariachis“), Blumen, Kerzen, Weihrauch und einer großen Beteiligung der Menschen, die sich besonders schön gekleidet haben. 
Die Sorgfalt und Schönheit, mit der die Dinge vorbereitet und gestaltet werden, die Achtsamkeit und die aufrechte Haltung trotz der Schwierigkeiten und der einfachen Lebensweise haben mich tief berührt. Das Fest der Gottesmutter von Guadalupe hat eine große Bedeutung, es ist gleichsam der Nationalfeiertag. 


In der Woche vor dem Fest laufen viele Jugendgruppen („Antorchistas“ = „die Fackelträger“)  mit einer Fackel, begleitet von Fahrzeugen, durch die weit entfernten Gemeinden, um die Botschaft weiterzutragen. Einige sogar bis nach Guadalupe, 12 Autostunden entfernt ... Diese Gruppe hier war drei Tage unterwegs und bei ihrer Rückkehr haben wir sie mit Applaus empfangen.



Mission Bachajon


Misión Bachajón - Bild im Innenhof des Pfarrhauses


Taufe eines Kindes in Sitalá
Die Pfarrei Bachajón gehört zum Bistum San Cristóbal de las Casas in Chiapas. Sie erstreckt sich über ein Gebiet mit 250 Tausend Einwohnern, hat 670 "comundidades" (Kapellen), die von einem Pfarrer und 140 Diakonen (und ihren Ehefrauen) betreut werden. Ihnen zur Seite stehen viele Prädiakone mit Ehefrauen, Katechetinnen und Katecheten, Koordinatoren und Koordinatorinnen, Prinzipale (für jeweils einen Ortsteil zuständig), Präsidenten (für jeweils ein Kirchen- oder Versammlungsgebäude zuständig), Kapitäne (für jeweils ein Heiligenfest zuständig) - und was es sonst noch alles an Aufgaben und Ämtern ("Lasten") gibt - betreut werden. Die fünf Jesuiten vor Ort (vier Patres und ein Scholastiker) sind überall gern gesehen, aber vor allem viel unterwegs. Die zwei zusätzlichen Jesuiten im Terziat (Carlos aus Ecuador und ich) helfen nun für die Weihnachtstage mit.

Karte des Gebietes von Yomol a´tel

Kirche in Bachajón - San Jerónimo

Radiostation von Radio Ach’lequil’c’op