Kirche St. Peter und Paul in Sitalá |
Die Predigt am
dritten Adventssonntag gestern:„In jener Zeit
fragten die Leute Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun?“ (Lk 3,10)
Die Predigt hielt
ein Katechet aus einem Dorf nahe der Kleinstadt Sitalá auf Tseltal. Gemäß der
Übersetzung des Diakons an meiner Seite erzählte er von dem Konflikt um die
Wasserversorgung in der Kleinstadt. Es gibt eine Wasserversorgung mit
Leitungen, der Grundwasser-Brunnen mit Pumpe befindet sich in einem
höhergelegenen Dorf außerhalb. Vor einigen Monaten haben die Bewohner des
Dorfes als Protest die Pumpe gelyncht und so die Wasserversorgung der
Kleinstadt lahmgelegt. Es geht in dem Konflikt um schon lange versprochene
Projekte zur Infrastruktur des Dorfes, die wegen Korruption und Misswirtschaft
nicht realisiert werden. Gestern wurde nun der Repräsentant des Dorfes von
Soldaten festgenommen und ins Polizeigefängnis gebracht, wo er mehrere Stunden
einsaß; danach wurde er wieder freigelassen.
In seiner Predigt
erzählte der Katechet nun, dass sie in der Gemeinschaft zusammen überlegt haben
und wie die Menschen, die zu Johannes kommen, sich gefragt haben: „Was sollen
wir also tun?“ (Lk 3,10) In welcher Weise können wir als Gemeinschaft im
Glauben dazu beitragen, dass die Dorfbewohner in Frieden leben können, dass die
Dorfentwicklung wie versprochen vorangeht, dass die Grundwasser-Reserven
gerecht aufgeteilt werden, … Wie dringlich diese Überlegungen sind, wurde nach
dem Gottesdienst deutlich. Noch während wir vor der Kirche zusammenstanden,
waren Schüsse aus der Richtung des Dorfes hörbar; „38er“ sagten die älteren
Männer, die offenbar das Kaliber unterscheiden können.
Die Bitte für dieses Weihnachtsfest: Dass Frieden werde - und wir Wege finden, den Frieden zu leben und weiterzugeben.
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