Sonntag, 12. August 2018

Da! Ich bin und ... Hymne WJT 2019 deutsch

Für die Hymne des XXXIV. Weltjugendtages 2019 in Panama habe ich zusammen mit György Janka eine deutsche Version aufgenommen. Mit der Übersetzung von Fridolin Stier von Lk 1,38 nimmt sie das Thema der Berufung Mariens auf. Gewonnen hat offiziell der Beitrag aus dem Gebetshaus in Augsburg, trotzdem möchte ich den Text gerne hier veröffentlichen. Viel Freude beim Singen und eine gute Zeit in Panama!



WJT-Hymne 2019 - deutsch
Text und Musik: Abdiel Jiménez
Übersetzung: Christian Modemann SJ

Pilger sind wir, voller Sehnsucht, heute sind wir hier,
aus den Städten aller Kontinente,
verkünden Euch die Botschaft unseres Herrn,
das Wort vom Reich Gottes, seiner Treue.
Sei du wie Maria, die als Antwort gab ihr Ja,
frei und offen deiner Liebe folgte.
Der Himmel erfreut sich und singt voller Erstaunen,
die Wunder deiner Schöpfung lobt die Erde.
Da! Ich bin und diene meinem Herrn, soll an mir gescheh’n wie Du versprochen hast.
Geliebte Dienerin, geliebte Tochter dein, geliebter Sohn ich bin!
Mutig wie Maria in die Welt hinauszugeh’n,
im Glauben unterwegs und stets bereit,
Zeuge deiner Liebe in der Welt zu sein
voll Glaube, Liebe, Hoffnung – und mit dir!
Da! Ich bin und diene meinem Herrn, soll an mir gescheh’n wie Du versprochen hast.
Doch niemand fürchte sich! Lasst eure Ängste, Gottes Liebe zu tragen.
Gott allein zugetan, wie einst Maria, im Dienste unseres Herrn und Gottes.
Da! Ich bin und diene meinem Herrn, soll an mir gescheh’n wie Du versprochen hast.
 

Samstag, 11. August 2018

Paz armada - bewaffneter Friede

Auf dem MAGIS-Weltjugendtag 2011 in Loyola habe ich Cristóbal Fones SJ zum ersten Mal live gehört; seitdem gehen mir seine Lieder nicht aus dem Kopf. Der Chilene gleichen Alters vermag durch seine Musik ein glaubwürdiges christliches Zeugnis zu geben, „Musik im Dienst des Glaubens und der Förderung der Gerechtigkeit“ – wie es auf seiner Webseite heißt. Es sind zumeist Balladen, vielleicht im Stil mit dem in meiner Jugend so geschätzten Reinhard Mey vergleichbar, in denen er von der Suche des Menschen, von der Berufung des Christen in dieser Welt und der Liebe Gottes erzählt.
Zu meinen Lieblingsliedern gehört „Paz armada“, das ich 2011 auf der Rückfahrt von Spanien im Bus zum ersten Mal übersetzt habe – zusammen mit Fabian Moos! Es erzählt von der Berufung als Ordensmann, der Text ist von Pedro Casaldáliga CMF, die Noten finden sich hier.


Cristóbal Fones SJ: Paz Armada
deutsche Übersetzung: Christian Modemann SJ

Es wird, Gefährten, ein bewaffneter Friede sein,
das ganze Leben lang dieser Kampf,
denn der Vulkan des Fleisches schweigt erst,
wenn der Tod seine Handlanger beschwichtigt.

Ohne Feuer auf dem Herd und stumm der Schlaf,
Ohne Kinder auf den Knien und im Mund.
Hin und wieder werdet ihr die Kälte spüren, die Euch berührt,
und oft wird euch die Einsamkeit küssen.

Es ist nicht, dass ihr das Herz ohne Hochzeit lasst;
Ihr werdet alles geliebt haben, alle Männer und Frauen,
Jünger dessen, der zuerst geliebt hat.

Verloren für das Reiches Gottes und besiegt,
wird es ein Friede sein – so frei wie bewaffnet –
es wird die Liebe sein, geliebt mit dem ganzen Leib.


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Será una paz armada, compañeros.
Será toda la vida esta batalla.
Que el cráter de la carne solo calla,
Cuando la muerte acalla sus braceros.

Sin lumbre en el hogar y el sueño mudo.
Sin hijos las rodillas y la boca.
A veces sentiréis que el hilo os toca.
La soledad os besará a menudo.

No es que dejéis el corazón sin bodas,
Habréis de amarlo todo todos toda. (Habreís amado)
Discípulos de aquel que amó primero.

Perdida por el reino y conquistada.
Será una paz tan libre como armada.
Será el Amor amado a cuerpo entero.

T: Pedro Casaldáliga ; M: Cristóbal Fones, SJ
CD Tejido a Tierra, 2008


 

Donnerstag, 9. August 2018

Ignatianische Pause: Wo bist Du?

„Wie schön und gut wären alle Menschen, wenn sie sich jeden Abend die Ereignisse des Tages vor Augen riefen und prüften, was an ihrem eigenen Verhalten gut und was schlecht gewesen ist. Unwillkürlich versucht man dann jeden Tag von neuem, sich zu bessern, und selbstverständlich erreicht man dann im Laufe der Zeit auch einiges. Dieses Mittel kann jeder anwenden, es kostet nichts und ist sehr nützlich.“ (Anne Frank in ihrem Tagebuch am 6. Juli 1944)



Ignatianische Pause - Wo bist Du?
1 Ich beginne mit dem Kreuzzeichen. Ich danke Gott für die Erlebnisse und Segnungen des Tages.
2 Gott kommt auf mich zu, um mir zu begegnen. Ich höre, wie er fragt: „Wo bist Du?“ Ich verweile einen Moment, bevor ich versuche, die Frage zu beantworten.
3 Ich spreche mit Gott über die Situation, die ich erlebe. Wo ist mein Leib? Wo ist mein Geist? Wo ist mein Herz?
4 Was sagt Gott mir über meine Gedanken und Gefühle? Ich urteile nicht, sondern öffne mein Herz, damit seine Worte in mir Resonanz finden.
5 Ich lasse mich innerlich erleuchten von Gott, um ihn in meinem Leben zu erkennen. Wo bin ich heute seiner Liebe begegnet?
6 Ich schließe das Gebet mit einem Kreuzzeichen. Ich notiere, was in mir an Resonanz bleibt - nach dem Dialog mit Gott.

Der „Tagesrückblick“ oder „das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ gehört zu den wichtigsten Elementen eines Tages, wenn ich vor Gott und mit ihm leben möchte. Eine eigene, adaptierte Version hier nach: Mark E. Thibodeaux SJ, Reimagining the Ignatian Examen. Fresh Ways to Pray from Your Day, Chicago 2015, 72-73.