Mittwoch, 27. März 2019

Der Schrei der Armen



Das scheinbare Wohl - oder: hinter die Fassade schauen

„Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.“ (Lk 6,25)
Weh denen,
- die die Süße des Zuckers in raffinierten Gerichten genießen, aber nicht die Bitterkeit des Haitianers schmecken, der das Zuckerrohr schneidet;
 - die die Schönheit der Fassaden großer Gebäude bewundern, aber in den Steinen nicht den Schrei der schlecht bezahlten Arbeiter hören;
- die in Luxuskarossen auf neuen Straßen fahren, aber keine Erinnerung haben an die Familien, die wie Bauschutt vertrieben wurden;
- die elegante Kleidung an gut gepflegten Körpern zeigen, sich aber nicht um die Hände kümmern, die die Baumwolle ernten;
weil sie ihren Blick wie Touristen über das Leben gleiten lassen und nicht hinter die Fassaden schauen, mit den Augen eines Propheten!

Weh denen,
- die in dem Armen nur eine Hand sehen, die bettelt und nicht eine unzerstörbare Würde, die Gerechtigkeit sucht;
- die in den vielen ausgegrenzten Kindern eine Plage sehen und nicht eine Hoffnung für alle, die kultiviert werden muss;
- die in dem Schrei der Armen nur Chaos und Gefahr hören und nicht Gottes Protest gegen die Starken;
- die nur das Gesunde, Schöne und Mächtige betrachten und keine Erlösung von ganz unten erwarten, aus der Erniedrigung;
weil sie nicht in der Lage sein werden, die Erlösung zu schauen, die in Jesus erwächst, der ausgegrenzt wurde, von unten!

Benjamín González Buelta, El bienestar de la apariencia, en: La transparencia del barro. Salmos en el camino del pobre (Pozo de Siquem, Band 39), Bilbao 1989, S. 36-37; ISBN 9788429308495 https://youtu.be/NHVKE3GBv0o

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