Mittwoch, 24. Oktober 2018

Sonnengebet


Seit nun mehr als 10 Jahren beginne ich morgens den Tag mit dem christlichen Sonnengebet, das der indische Jesuit Sebastian Painadath nach Deutschland gebracht hat. Ich habe es bei Exerzitien kennen gelernt und kann es sehr empfehlen als eine Leibmeditation. Hier ein erster Eindruck als Video und hier ein Blick in das Buch. Der Beginn des Gebetstextes lautet wie folgt, in kursiv sind die Haltungen des Leibes angegeben:

Aufrecht, entspannt und verwurzelt mit der Erde stehen. Im göttlichen Grund verwurzelt, gestalte ich diesen neuen Tag.
Langsam die Hände vor dem Herzzentrum falten. Mit geschlossenen Augen die Wärme des Lebens im Leib dankbar spüren. Ich bin dankbar, dass ich da bin, dankbar für den neuen Tag.
Die Hände langsam wie eine Schale öffnen. In die Hände hinein spüren, und wie eine geöffnete Schale da sein. Ich werde eine Schale: Bereit zu empfangen, bereit zu geben.
Die Arme weit ausbreiten, sich weiter öffnen, die Augen öffnen und den neuen Tag begrüßen. Dieser Tag ist eine Gnade und ein Auftrag. Mit Freude begrüße ich das Licht des neuen Tages.
Die Arme ganz nach oben strecken und die Hände zu einer Knospe schließen und nach oben schauen. Wie eine Knospe warte ich auf die Entfaltung durch das göttliche Licht.
Die Hände wie eine Lotusblüte öffnen. Nach unten verwurzelt, nach oben ganz geöffnet stehen und den Blick zur Blüte richten. In der göttlichen Sonne wächst und blüht mein Leben voll Freude.
Die Hände schließen sich, etwas nach hinten spannen, dann langsam nach vorn beugen. Die Hände an die Beine legen. Der Atem fließt frei in meiner Leibmitte. Befreit von Angst und bereit zum Dienen, bin ich ganz da.
[…]

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