Seit nun mehr als 10 Jahren beginne ich morgens den Tag mit
dem christlichen Sonnengebet, das der indische Jesuit Sebastian Painadath nach
Deutschland gebracht hat. Ich habe es bei Exerzitien kennen gelernt und kann
es sehr empfehlen als eine Leibmeditation. Hier ein erster Eindruck als Video und hier ein Blick in das Buch. Der Beginn des Gebetstextes lautet wie folgt, in kursiv sind die Haltungen des Leibes angegeben:
Aufrecht, entspannt
und verwurzelt mit der Erde stehen. Im göttlichen Grund verwurzelt, gestalte
ich diesen neuen Tag.
Langsam die Hände vor dem
Herzzentrum falten. Mit geschlossenen Augen die Wärme des Lebens im Leib
dankbar spüren. Ich bin dankbar, dass ich da bin, dankbar für den neuen Tag.
Die Hände langsam wie eine
Schale öffnen. In die Hände hinein spüren, und wie eine geöffnete Schale da
sein. Ich werde eine Schale: Bereit zu empfangen, bereit zu geben.
Die Arme weit ausbreiten,
sich weiter öffnen, die Augen öffnen und den neuen Tag begrüßen. Dieser Tag
ist eine Gnade und ein Auftrag. Mit Freude begrüße ich das Licht des neuen
Tages.
Die Arme ganz nach oben
strecken und die Hände zu einer Knospe schließen und nach oben schauen. Wie
eine Knospe warte ich auf die Entfaltung durch das göttliche Licht.
Die Hände wie eine Lotusblüte
öffnen. Nach unten verwurzelt, nach oben ganz geöffnet stehen und den Blick zur
Blüte richten. In der göttlichen Sonne wächst und blüht mein Leben voll
Freude.
Die Hände schließen sich,
etwas nach hinten spannen, dann langsam nach vorn beugen. Die Hände an die
Beine legen. Der Atem fließt frei in meiner Leibmitte. Befreit von Angst
und bereit zum Dienen, bin ich ganz da.
[…]
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